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Besondere Bauvarianten der halbautomatischen Tasten
Wunderwerke der Morsemechanik - Beliebte Sammlerobjekte
Die halbautomatische Morsetaste gilt als die "Königstaste" unter
den mechanischen Hand-Morsegebern. Ihr Morseklang und ihre Mechanik
begeistern noch heute viele Tastensammler, Individualisten und
Liebhaber. Und diese "Old Timer" werden auch heute noch vereinzelt
und mit Leidenschaft von Telegrafisten genutzt.
In der vorelektronischen Zeit wurde immer wieder nach verbesserten
Möglichkeiten gesucht, den mechanischen Tastbetrieb schneller und
schonender zu gestalten. Viele Hersteller entwickelten daher neue
Tastsysteme, um einerseits die Geschwindigkeiten zu optimieren und
andererseits den Telegrafisten die Belastung aus dem Handgelenk zu
nehmen. Aufgrund der ständigen, jahrelangen Auf-Ab-Bewegungen der
Hände im Telegrafendienst litten viele der Morsisten am Karpaltunnelsyndrom (CTS). Die neuen Halbautomaten
gaben ihnen die Chance, auch in späteren Jahren noch Geld verdienen
zu können. Der Nebeneffekt war - da Zeit auch Geld war - ein
ermüdungsfreies und schnelleres Morsen.
Die Anfang des 20. Jahrhundert begonnene Entwicklung brachte neben
der heute allgemein bekannten Form auch
besondere - jetzt seltene und wertvolle - Varianten hervor. Es gab
Halbautomaten für Links- und Rechtshänder, bewegungsreduzierende
Mischformen, platzsparende Vertikalformen, Morsetasten für
automatische Punkt- und sogar auch Strichfolgen und mehr - alles
kleine Meisterwerke der Feinmechanik!
Folgende Tastenvarianten stammen aus der BUG-Sammlung von
DK4XL.
Seine Bilder und Hinweise lassen die Faszination des Morsen
erspüren.
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Coffe
Vertical
- Pendelbug
(Prinzip neulich wiederbelebt durch R. Kalocay)
- Vermutlich
allererster Bug
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Autoplex
- Erster
Halbautomat von Horace Martin
-
Elektromagnet, Prinzip Braun'scher Hammer
- War einfach
zu teuer seinerzeit
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Vibroplex
#73
- Drittälteste
bekannte Vibroplex-Taste
- Urform der
heute üblichen Bugs
- Wird heute
noch fast unverändert so gebaut
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Double
Lever
- Getrennte
Hebel für Punkte und Striche
- Vorform des
iambic Keying
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Mecograph
- Prinzip des
"tension release":
- Mecograph
lässt Pendel gespannt und gibt dessen Energie frei
- Vibroplex
schlägt Pendel an und nutzt mitgegebene Energie
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ModelX
- Nur einen
Kontakt für Punkt und Strich
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Vertical
- Senkrecht
stehender Bug, abgebildet mit einem "normalen" Bug
-
Model-X-Prinzip, siehe dort
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Lytle
Triplex
-
Linkshandbug, Rechtshandbug und Hubtaste in einer
Apparatur
- Mainlever
ist 180 Grad drehbar gelagert
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Melehan
Valliant
-
Vollautomat
- Striche
werden wie Punkte erzeugt
- Sehr schwer
einzustellen
- Kam auf dem
Markt, als gerade die Elektronik Einzug hielt
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LH RH
#6
- Linkshand-Bug (blau)
- Rechtshand-Bug
(grün)
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TNX DK4XL!
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©
DK5KE
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