Eine der schönsten Entwicklungen in den letzten Jahren ist das Entstehen der "Open Source" Bewegung. Mit ihr ist es möglich geworden, nach Belieben Software einzusetzen, die nicht mehr an die Lizenzpolitik eines Herstellers gebunden ist, sondern frei und nach Belieben ohne Einschränkung genutzt werden kann. Am bekanntesten dürfte das Betriebssystem Linux sein, wobei auch andere Betriebssysteme wie FreeBSD, OpenBSD, NetBSD diese freie Lizenpolitik unterstützen und vor allem im Serverbereich sehr verbreitet sind.
Entwickelt wurde Linux von Linus Torvalds, einem finnischen Informatiker, der sich nicht mehr mit den Beschränkungen kommerzieller Systeme abfinden wollte und daraufhin sein eigenes Betriebssystem entwickelte, das er der Welt kostenlos zur Verfügung stellte. Innerhalb kürzester Zeit beteiligten sich tausende von Interessierten an der Weiterentwicklung dieses Systems und machten aus einem kleinen Studentenprojekt ein Betriebssystem, das heute in aller Welt eingesetzt wird.
Der große Vorteil dieses Betriebssystems besteht darin, daß es für Jedermann frei zugänglich ist, jederzeit nach Belieben den eigenen Bedürfnissen angepaßt werden kann, weil der Quellcode des Betriebssystems und vieler Tausender von Anwendungen offen liegt. Für Funkamateure kann Linux von besonderem Interess sein, weil es von Anbeginn das im Packet Radio übliche Übertragungsprotokoll AX25 fest im Betriebssystemkern (Kernel) integriert hat. Dies ist einer der Gründe für die weite Verbreitung von Linux in Amateurfunkkreisen; bei Digipeatern, Mailboxen und DX-Clustern findet man praktisch keine andere Softwareplattform als Linux. Übrigens ist der zweite Chefentwickler neben Linus Torvalds ebenfalls Funkamateur: Alan Cox hat das Rufzeichen GW4PTS und sein Entwicklertagebuch kann man hier einsehen.
Hat man sich nun entschlossen, Linux einzusetzen, gibt es verschiedene
Möglichkeiten, die Software zu beziehen. Am einfachsten dürfte
der Weg über einen Distributor sein, der den aktuellen Kern des Betriebssystem
mit verschiedensten Softwarepaketen bündelt und Installationshilfen
für das jeweilige System bietet.
Distributionen:
XPlanet
XPlanet ist ein Programm, mit dessen Hilfe die Tag/Nacht-Verteilung auf der Erde auf beliebigen Karten dargestellt werden kann. Für den Kurzwellen DXer ist dieses Programm von besonderem Interesse, weil man mit dessen Hilfe unmittelbar Rückschlüsse auf bestimmte Ausbreitungswege ziehen kann. XPlanet kann aber mehr als nur die simple Schattenprojektion auf eine Karte: Rotierende Darstellung der Erde in prächtig animierter OpenGL Grafik, Voreinstellung verschiedenster Projektionsarten, Großkreisentfernungs-Darstellung, Einbinden eigener Datenbanken, Einbinden von Echtzeitdaten aus dem Internet und das Erstellen eigener Datenbanken zur Positionsbestimmung.
Im obigen Falle habe ich eine Datenbank erstellt, die die derzeit erreichbare
334 DXCC-Länder mit
ihren dazugehörigen Prefixen auf der Karte darstellt. Diese errechnete
Karte wird auf dem Gnome-Desktop beim
Start geladen und im 10-Minuten Rhythmus aktualisiert. Die dazugehörige
Datenbank kann hier als Textdatei
heruntergeladen und den eigenen Wünschen angepaßt werden. So
z.B. habe ich gearbeitet Länder als grüne Beschriftung hervorgehoben,
neue Länder aber in rot. Ein hochauflösender Screenshot meines
Desktops findet sich zum Download hier
oder durch das Anklicken des obigen Bildes.