Wie kann man elektrostatische Felder messen? | |||
Messmethoden
Es gibt prinzipiell 2 Methoden das elektrostatische Feld zu messen: - Die Potentialsonden,
welche Potentialdifferenzen messen; |
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1.
Das Messprinzip der Potentialsonden
Das elektrische Feld
wird hier durch die Messung einer Potentialdifferenz bestimmt. Die elektrische Feldstärke
wird hier durch folgende Methode ermittelt: Bei Messungen elektrostatischer
Felder in der Atmosphäre, wird man das Erdpotential als Nullpotential
annehmen. Dadurch spart man sich den zweiten Messpunkt. |
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2.
Das Messprinzip der Influenzsonden
Diese Messung macht sich den Zusammenhang zwischen der Feldstärke E und der durch Influenz hervorgerufenen Flächenladungsdichte s zu Nutzen. Die Grundgleichung
des elektrischen Feldes lautet:
Ein elektrisches Feld
bewirkt influenzierte Flächenladungen auf der Erde. Wenn diese Platte mit einer anderen geerdeten Platte zugedeckt wird, so treten die Ladungen auf der oberen Platte auf und die Ladungen auf der ersten Platte fließen zur Erde ab (Abb. unten). Das Feld wird quasi durch die obere Platte abgeschirmt. Wenn man nun diese abfließenden Ladungen mißt, so kann man auf die vorher vorhandene Flächenladungsdichte schließen und so das Feld berechnen. Dieses Messprinzip wurde nun weiter verbessert und automatisiert. Die meist verwendete Variante ist die sog. "Feldmühle". |
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3.
Die "Feldmühle" als Weiterentwicklung der "Wilson-Platte"
Bei der Feldmühle wird das Feld durch ein geerdetes Flügelrad, welches sich kreisförmig über der Messplatte dreht, periodisch abgeschirmt und auf die Messplatte durchgelassen. Die influenzierte Ladungsdichte auf der Messplatte schwankt nun zwischen 0 und der maximalen Flächenladung. Sie ist in Amplitude und Vorzeichen dem Feld proportional. Die auf- und abfließenden Ladungen leitet man über einen möglichst hohen Widerstand RL gegen Masse ab und erhält hierdurch eine Wechselspannung U, die wiederum in der Amplitude der Feldstärke proportional ist. Die Frequenz der Wechselspannung entspricht der Umdrehungsgeschwindigkeit des Flügelrades. Die Energie, welche zur Signalauswertung benötigt wird, stammt aus der Bewegungsenergie des Flügelrades. Somit wird dem E-Feld durch die Messanordnung keine Energie entzogen. Ein Vorteil der Influenzmethode gegenüber der Potentialmethode ist dadurch geben, dass nun statt einer Gleichspannung eine Wechselspannung als Signal vorliegt und diese sehr viel besser verstärkt und weiterverarbeitet werden kann. |
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Hier
folgt nun die genaue physikalische Herleitung (nach Kleinwächter, 1970,
R62):
Rotiert das Flügelrad mit der Drehzahl n und hat es m Flügel der Gesamtfläche A, so ist im Kurzschlussfall die auf dem Messplatten influenzierte Ladung q(t) eine Dreiecksfunktion der Zeit mit der Frequenz mn und der Amplitude
Der über den Messwiderstand RL der Messelektronik fließende "Kurzschlussstrom"
ist rechteckförmig mit der Amplitude: Der Kurzschlussfall liegt vor, wenn |
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