QSL - Moral

Seit einigen Jahren verwalte ich die QSL-Karten in unserem Ortsverband N-04.

Zu diesem Anlaß möchte ich einen Bericht von Eberhard Warnecke DJ8OT in diesem Medium

der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

QSL-Moral ?

Oder: Das richtige Ausfüllen von QSL-Karten

Vor Jahren habe ich einen DIG-Rundbrief unter der gleichen Überschrift einen vielbeachteten Artikel geschrieben. Es ging und geht um das richtigen Ausfüllen von QSL-Karten. Heute erreichen mich noch Zuschriften aus verschiedenen DARC-Ortsverbänden, daß man Nachdrucke wünscht für scheinbar unbelehrbare Funkamateure. Das Problem ist so alt wie es UKW-Lizenzen gibt.

Ich möchte hier nicht über die furchtbar um sich greifende "Krankheit" der "OSL for Green Stamp", also "OSL-Karten für Geld" sprechen. In der cq-DL und anderen Publikationen wurde und wird auf vielen Seiten über dieses miserable Problem berichtet und Hunderte von Zuschriften bestätigten meine damaligen Aussagen. "OSL only for money" ist die übelste Erscheinung im Amateurfunk der heutigen Zeit. Die meisten Funkamateure distanzieren sich ganz entschieden davon. Die sehr oft auf dem Bande gehörte Aussage, daß man bald nur noch DIG-Mitglieder arbeiten kann, weil sie QSL-Karten schicken, ist ein gutes Zeichen. Es darf aber nicht unerwähnt bleiben, daß es auch viele andere gute, ehrliche, treue Funkamateure gibt, die nichts von dieser Einstellung "OSL only for money" halten! Die DIG-Mitglieder sind nicht allein mit dieser Meinung, man muß nur mal genau die nationalen und internationalen Amateurfunk-Magazine lesen.
Heute meine ich unter "OSL Moral?" wiederum das richtige Ausfüllen der OSL-Karten. Unter meinen Tausenden von empfangenen QSL-Karten aus dem Ausland war sehr selten eine falsch ausgefüllte, ungültige QSL-Karte. Besonders viele Fehler weisen dagegen die OSL-Karten deutscher Funkamateure auf den UKW-Bändern auf. Meine Nachforschungen und Umfragen ergaben, daß es besonders bei der Ausbildung der Funkamateure in der Betriebstechnik riesengroße Lücken gibt. Diese Feststellung machte ich auch in meiner jahrelangen Tätigkeit als Mitglied im Lizenzprüfungsausschuß einer Oberpostdirektion. Exzellente Prüfungsarbeiten lieferten immer die, die eine zeitlang als SWL aktiv tätig waren. Sie sind selbst an OSL-Karten interessiert und machen deshalb als lizenzierte Funkamateure keine Fehler beim Ausfüllen der OSL-Karten. Da wird doch die Frage aufgeworfen, ob man es nicht zur gesetzlichen Pflicht machen sollte, vor der Lizenzprüfung eine aktive SWL- bzw. DE-Tätigkeit nachzuweisen? Warum haben Funkamateure bestimmter Länder eine wesentlich bessere "Betriebstechnik" als das Gro der deutschen Neulizensierten ?. An meinen selbst erhaltenen OSL-Karten und an tausenden von QSL-Karten, die meine XYL DB5JR für die Deutschland-Diplome auf UKW prüfte, ist zu ersehen, daß es bald keine Möglichkeit mehr gibt, auf die deutsche lizenzierte Funkamateure nicht gekommen sind, um eine OSL-Karte falsch und somit ungültig auszufüllen und zu verschicken. Da werden wichtige Daten einfach nicht aufgeführt. Andererseits sind auch auf manchen OSL-Karten dringend erforderliche Spalten zum Ausfüllen erst gar nicht vorhanden. Sogar ein "Institut", das Funkamateure ausbildet, verteilt OSL-Karten an die Newcomer, auf denen solche vorgedruckten Spalten zum Eintragen der Betriebsart und des Rapportes einfach fehlen. Tausende solcher ungültiger QSL-Karten sind in Umlauf. Wer Funkamateure ausbildet, sollte die Betriebstechnik nicht nur so "nebenbei" behandeln. Ich Weiß, wie es auf den Amateurfunk-Kurzlehrgängen zugeht; da muß vor allem die Technik in die Köpfe und für die Vorschriften und Betriebstechnik bleibt nicht viel Zeit. Im Prüfungsfach "Betriebliche Kenntnisse" wird bei der Lizenzprüfung jedoch auch gefragt, welche Daten eine OSL-Karte enthalten muß. Meiner Meinung nach sollte auf der von mir immer als "Vorderseite" oder "Gesicht der OSL-Karte" bezeichneten Seite der OSL-Karte die gesamten Daten eines Funkamateurs als größte Selbstverständlichkeit abgedruckt sein:
Das eigene Rufzeichen, der Name und die vollständige Postanschrift (was nutzt sonst die Bitte: PSE OSL direct?), die WAZ-Zone, die ITU-Zone, der Locator und bei deutschen Stationen unbedingt der DOK. Anstelle des DOK setzen OE-Stationen ihre ADL-Nummer, PA-Stationen ihre Regio-Nummer, HB-Stationen ihren Kanton usw.



Welche Angaben muß eine QSL-Karte enthalten?

Zurück zur QSO-Bestätigung: Was aber muß auf die OSL-Karte geschrieben werden, was muß auch mit dem Computer aufgedruckt werden, was darf nicht fehlen?. Im §10 der immer noch gültigen Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz (DVAFUG) sind unter "Tagebuch" (gemeint ist das Logbuch) aufgeführt: Tag, Monat, Jahr, Anfangs- und Endzeit einer Verbindung, Rufzeichen der Gegenstation, Frequenz- bereich, Sendeart (Betriebsart). Diese Angaben sind eigentlich nur noch durch den Rapport zu ergänzen und schon haben wir die Pflicht-Daten einer QSL-Karte. Das wichtigste ist zunächst das Rufzeichen der Gegenstation, an die die QSL-Karte geschickt wird. Durch die Reisefreudigkeit der Funkamateure, durch teilweise "wundersame" neue Präfixe und die Nutzung der CEPT-Lizenz kommt es zu vielen, vor allem langen neuen Rufzeichen. Das Feld zum Ausfüllen des Empfänger-Rufzeichens sollte entsprechend groß bzw. lang sein. QSL-Manager können mit "via" angehängt werden, ein wichtiger Hinweis für alte OSL-Vermittlungen. Somit ergeben sich folgende Daten, die auf einer für alle Diplome wertbaren OSL-Karte eingetragen sein müssen:
1 .Rufzeichen der Gegenstation, sauber und deutlich geschrieben
2. Das QSO-Datum
3. Die Uhrzeit in UTC
4. Die Betriebsart, in der das OSO abgewickelt wurde
5. Die Frequenzangabe in MHz, als MHz-Band oder genaue Frequenz
6. Den OSO-Rapport in Lesbarkeit. Signalstärke und Tonbeurteilung
7. Die Unterschrift des Funkamateurs



1. Rufzeichen der Gegenstation

Die Schreibweise der Rufzeichen muß ganz klar und eindeutig sein. Hier läßt die Schrift mancher Funkamateure sehr zu wünschen übrig. Die Buchstaben I, J und Y kann man manchmal kaum unterscheiden. Und erst manche Handschriften. Lassen Sie sich einmal QSL-Karten bei Ihrem OSL-Vermittler zeigen. Nehmen Sie doch wenigstens für das Rufzeichen eine Schreibmaschine oder Schablone. Auf jeden Fall sollte in Druckbuchstaben geschrieben werden. Haben Sie schon einmal überlegt, wenn Sie eine OSL-Karie vermissen, daß Ihre QSL-Karte wegen Ihrer schlechten Schrift nicht beim richtigen Empfänger ankam? Und eine weitere überlegung: Wie schwer haben es die Funkamateure in den QSL-Vermittlungen dieser Welt, die nicht unsere lateinischen Buchstaben benutzen?. In UA, SV, BY, JA und vielen anderen Ländern sind andere Schriftzeichen gebräuchlich. Wie sollen diese Leute unsere, Ihre Handschrift lesen können?. Bei Rufzeichen von Stationen, die von der CEPT-Lizenz Gebrauch machen, muß man immer "/P" oder "/M" im Anhang schreiben. Da es sich immer um das Heimat-Rufzeichen des Operators mit vorangesetztem ausländischem Präfix handelt, erübrigt sich die Angabe, "via Homecall". QSL-Karten für Amateurfunk- stationen mit OSL-Managern ist das Rufzeichen des QSL-Managers nach Möglichkeit hinzuzufügen. Aber eine Gewähr für eine richtige OSL-Vermittlung gibt es leider nicht. Viele QSL-Manager sind aus mir völlig unverständlichen Gründen in keinem Amateur-Radio-Club und somit keiner OSL-Vermittlung angeschlossen. Die OSL-Karte über das OSL-Büro erreicht den QSL-Manager überhaupt nicht. Hinzukommt, daß ausländische OSL-Vermittlungen diese "irrläufer" aus Kostengründen nicht an den Absender zurückschicken, wie es die DARC-QSL- Vermittlung macht. Der OSL-Absender meint, seine OSL-Karte kam an und wundert sich über die ausbleibende Antwort. Hierzu gehört dann auch das Problem "OSL for green Stamps". Diese OSL-Manager ohne Clubzugehörigkeit sind weltweit bekannt und entsprechend verrufen. Wir können nur durch Mißachtung reagieren und keine OSL-Karten schicken. Die Rufzeichen dieser OSL-Manager sind ausreichend oft in der cq-DL erwähnt worden. Schauen Sie sich zum Beispiel die abgebildete (QSL-Karte von 9H8B in der cq-DL 9/1990, Seite 611, einmal genau an.


2. Wie muß man das Datum auf die QSL-Karten schreiben?

Dumme Frage, werden manche sagen, aber das Datum wird in anderen Ländern in einer anderen Reihenfolge geschrieben. Manche setzen das Jahr zuerst, dann Monat und Tag, manche setzen zuerst den Monat, dann den Tag und das Jahr, alles ist möglich. Und wenn jetzt eine Station nur OSL-Karten nach QSL-Karten-Eingang und Logbuch beantwortet, darin geht für den Empfänger bei unrichtiger Schreibweise des Datums die Sucherei los. Ein OSO von 12.4., war es am 12.April oder am 4.Dezember?. Und gerne suchen QSL-Manager nicht in den Logbüchern. Der Erfolg, eine QSL-Karte zu bekommen, kann schon beim Datum enden. Deshalb steht bei der DIG-OSL-Karte ganz deutlich über den Spalten Day/Month/Year, also Tag, Monat und Jahr. Geht es noch einfacher?


3. Weiche Uhrzeit gehört auf die QSL-Karte ?

Bei manchen Vorträgen über Logbuchführung, OSL-Karten und Diplome stoße ich immer wieder auf wirklich unbelehrbare, nicht zu überzeugende Funkamateure. Sie füllen ihr Logbuch und ihre QSL-Karte in der Uhrzeit aus, nach der sie gerade leben, also teilweise in MEZ (Mitteleuropäische Zeit) oder MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit). Spätestens seit Einführung der Sommerzeit müßten diese Funkamateure einsichtig geworden sein. Wann stellt denn weiches Land die Uhren um?. In älteren Zeitungen konnte man lesen, daß die Uhrzeit in anderen europäischen Ländern an verschiedenen Tagen umgestellt wurde, und das mit einem Unterschied von bis zu 21 Tagen. Wo ist also ab wann die Mitteleuropäische Sommerzeit MESZ?. Und international gesehen: Wie viel Uhr ist es in New York, London, Los Angeles, Sydney oder Tokio wenn es bei uns im Sommer 22 Uhr ist?. Die Menschen leben in den 24 Zeitzonen der Welt nach unterschiedlichen Uhrzeiten. Aber für viele internationale Einrichtungen wie Flugverkehr, Schiffahrt, Satelliten und Funkverkehr wurde die Weitzeit UTC (Universal Time Coordinated) eingeführt. Bis 1979 wurde sie GMT (Greenwich Meridian Time) genannt. Und wir Funkamateure sollten stolz darauf sein, daß wir eine "einheitliche Zeit" für unseren Funkverkehr, für unsere Logbücher und somit auch für die QSL-Karten haben: UTC!. Und deshalb gehört in jedes Shack eine Uhr, die nach dieser Zeit gestellt ist. Wer es nicht wissen sollte: UTC ist MEZ minus 1 Stunde im Sommer bei MESZ minus 2 Stunden. Im DX-Verkehr sollte das noch eindeutiger und klarer werden. Fahren Sie einmal ein DX-OSO mit einer Station im Pazifischen Ozean und schreiben Sie die Uhrzeit in MEZ auf Ihre QSL-Karte. Der OM kennt kein MEZ, er findet das OSO niemals in seinem Log. Wenn es eine seltene Station war, hat er vielleicht ein "Pile up" gefahren, viele Stationen riefen ihn zur gleichen Zeit. Dann steht das OSO viele Seiten weiter irgendwo im Log. Wenn der Funkamateur nicht nachsieht und sein ganzes Log durchblättert, haben Sie das Nachsehen und bekommen keine Antwort oder die OSL-Karte kommt zurück mit dem Vermerk "Not in log, no QSO". Noch schlimmer ist es, wenn ein QSO um Mitternacht gemacht wird. Dann stimmen bei falscher Uhrzeit weder die Uhrzeit noch das Datum. Ein OSO um 00:30 MEZ am 1.Dezember ist in Wirklichkeit ein OSO am 30.November um 2330 Uhr UTC. Deshalb ist auf den DIG-Club-OSL-Karten (Abb. 1) auch nur als Uhrzeit UTC eingedruckt. Trotz meiner Argumente kenne ich einige deutsche C-Lizenzierte, die sogar bei DX-Kontakten über Satellit ihre QSL-Karte in MEZ oder MESZ ausfüllen.

 Abb.1: Die DIG-Club-QSL-Karte. Diese eigentlich geschützte Form der QSL-Rückseite darf aber jeder lizensierte Funkamateur "nachmachen" und für seine eigene QSL-Karte benutzen.


4. Wie ist die Betriebsart auf die QSL-Karte zu schreiben?

Auf vielen OSL-Karten ist einfach nur CW/SSB/FM fertig zum Ankreuzen oder Unterstreichen aufgedruckt. Wir lizenzierten Funkamateure betreiben aber einen experimentellen Funkdienst, laut letzter Ausgabe der "Bestimmungen über den Amateurfunk" können wir von A1A bis J3E in 32 verschiedenen Betriebsarten arbeiten, wobei die neuen digitalen Übertragungstechniken noch nicht berücksichtigt sind. Es ist also zu empfehlen, keine Betriebsart fest in die QSL-Karte einzudrucken, sondern, wie bei den DIG-Club-QSL-Karten, ein freies Feld mit der Bezeichnung "Two way OSO in..." auszufüllen. Die alten Begriffe CW, SSB und FM sind sehr geläufig und richtig; man kann aber equivalent dafür auch A1A, J3E und F3E eintragen, je nach Ansicht. Die Eintragung der Betriebsart auf der QSL-Karte ist jedoch sehr wichtig, da es bei vielen Auszeichnungen und Diplomen für Erfüllen der Bedingungen je nach Betriebsart besondere Sticker oder Zusätze gibt. Manche haben auch schon in die Spalte "Betriebsart" das Rufzeichen eines Relais eingetragen. Aber denken Sie doch einmal nach, ist "DBO..." eine Betriebsart?.


5. Wie schreibt man die benutzte Frequenz auf die QSL-Karte?

Während bei den meisten Funkamateuren in Bezug auf Angabe der benutzten Frequenz keine Schwierigkeiten bestehen, schreiben einige, vor allem ältere Funkamateure, noch die Angaben in "Meter", z. B.: 80-Meter-Band, 40-Meter-Band usw.. Das ist durchaus eine richtige, verständliche Angabe; aber hier sind wir Funkamateure doch ein wenig gefordert und sollen seit 1979 alle Frequenzen nur noch in MHz. angeben; damals war auch die Umstellung von "GMT" in "UTC", die Kalorien wurden zu Jouie, aus Millibar wurden Hektopascal, "atü" wurde in bar umgewandelt usw.. Statt "80-Meter" sollte "3.5" oder "3,6" oder "3,7 MHz" oder die genaue Frequenz, zum Beispiel "3,677 MHz", auf der OSL-Karte angegeben werden. Das Gleiche gilt für alle anderen Bänder. Auf der DIG-Club-OSL-Karte wurde der Raum für die Frequenz-Angabe extra so breit gewählt, damit auch hohe Frequenzen wie "1296 MHz" oder Doppel-Frequenzen wie "145/28 MHz" eingetragen werden können. Bei Kontakten über Relais gibt es die kuriosesten Erscheinungen der Frequenz-angaben die manche Funkamateure scheinbar völlig unüberlegt benutzen. "R5" oder "DB0..." sind keine Frequenz-angaben. Hier muß unbedingt "145 MHz" eingetragen werden. Auch schreiben manche die Frequenz unvollständig, zum Beispiel "5,775". Auf dem "5,775-MHz-Band" dürfen wir nicht arbeiten. Hier müßte entweder auch "145 MHz" oder "145,775 MHz" stehen.


6. Muß man einen Rappart auf die QSL-Karte schreiben?

Klar und deutlich: Ja! Eine OSL-Karte ohne Angabe des Rapports in Lesbarkeit, Signaistärke und Tonbeurteilung ist für alle Diplome und Auszeichnungen weltweit ungültig. Was einige deutsche Funkamateure als Rapport eintragen und nicht gültig ist, will ich kurz erwähnen: Bei Kontakten über Relais schreiben sie einfach "Q5". Wenn das benutzte Relais via "DB0... erwähnt wird, ist der Rapport korrekt. Aber warum diese unnötige Schreiberei von fast 10 Buchstaben auf einer QSL-Karte, wenn "59" reicht und vor allem richtig ist?. Außerdem: Fahren Sie einmal über die Autobahn, machen unterwegs diesen oder jenen schönen Kontakt als Mobilstation über einige Relais, wo nehmen Sie die Zeit her, sich auch noch das benutzte Relais zu merken?. Ganz anders ist die Rapportangabe in der digitalen Betriebsart "Paket Radio". Da es nur durch fehlerfreie Übermittlung zu echten Kontakten kommt, kann auch nur in dieser Betriebsart auf die Angabe eines Rapportes auf der QSL-Karte verzichtet werden.


7. Muß eine Unterschrift auf die QSL-Karte?

Hier gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während die ARRL bei Wertung der QSL-Karten für das äußerst streng behandelte DXCC keinen Wert auf die Unterschrift des Operators oder QSL-Managers legt, wird die Unterschrift bei DARC-Diplomen verlangt. Was macht es aus, eine QSL-Karte mit dem Vor- oder Stations-Namen zu unterschreiben?. Also unterschreibt man eine QSL-Karte und begeht keine Regelwidrigkeit. Auf der DARC-Herbstversammlung im November 1989 wurde folgender Beschluß gefaßt, der unter dem Punkt 7.8 auf dem "Merkblatt zur Durchführung der QSL-Vermittlung" des DARC aufgenommen wurde:
"Alle QSL-Karten müssen für eine Diplom-Wertung die Unterschrift des Funkamateurs oder OSL-Managers tragen". Für blinde Funkamateure wird die Sache manchmal schwieriger angesehen. Da sie in den meisten Fällen die QSL-Karten sowieso nicht selbst ausfüllen, kann der OSL-Karten-Schreiber auch den Vornamen des blinden Funkamateuts daruntersetzen. Gültig ist auch ein Faksimile- Eindruck, also der Eindruck eines Klischees von der Original-Unterschrift. Es genügt aber auch ein Eindruck des Namens direkt auf die OSL-Karte in einer ganz normalen Schreibschrift oder der Aufdruck mit einem kleinen Stempel.


Das Format der QSL-Karte

Im "DARC-Merkblatt zur Durchführung der OSL-Vermittlung" sind wichtige Angaben unter dem Punkt 7 zusammengefaßt:
"Die QSL-Karten sollten das Weltpostkartenformat 9 x 14 cm haben".
Jede größere und kleinere QSL-Karte macht sowohl den OSL-Vermittlungen Schwierigkeiten, die größeren Karten ragen aus einem QSL-Karten-Stapel heraus und werden beim Schnüren und Verpacken eingerissen und beschädigt. Wenn alle QSL-Karten 9 x 14 cm groß sind, kommt eine Beschädigung nicht vor.



QSL-Karton

Im DARC-Merkblatt heißt es dazu:
"Das Kartongewicht sollte bei 250 g/m2 liegen". Diese Kartonstärke ist sehr griffig und laßt sich beim Drucken und Vermitteln der QSL-Karten am besten verarbeiten. Dünnere Kartons und manchmal sogar Papier halten die QSL-Vermittlungen unnötig auf und sind auch für den QSL-Karten-Empfänger eine Zumutung.



Die DOK-Wertung für alle Deutschland-Diplome (DLD)

Für die Deutschland-Diplome werden nur die QSL-Karten gewertet, auf denen der DOK eingedruckt ist. Ändert sich der DOK durch Ortsverbands-Wechsel, kann der Funkamateur den Original-DARC-OV-Stempel auf seine QSL-Karten stempeln. Dieser OV-Stempel ist dann unbedingt gültig, der aufgedruckte alte DOK ungültig. Die Sache mit den Aufklebern mit Name, Adresse und DOK will ich gar nicht mehr erwähnen, weil sie in früheren Zeiten oft Verwirrungen gestiftet hat. Auch ein DOK mit "Kinder-Stempel" oder Schreibmaschine selbst angebracht, ist ungültig. Also merke man sich:
Auf der QSL-Karte gilt der eingedruckte DOK. Wird der offizielle DARC-OV-Stempel angebracht, gilt der DOK des OV-Stempels. Deutsche Funkamateure auf Reisen im Ausland, die von der CEPT-Lizenz Gebrauch machen oder eine Gast-Lizenz beantragten, können unter dem ausländischen Rufzeichen keinen DOK vergeben. Auch wenn der DOK aufgedruckt sein sollte, er ist ungültig!.
DOK heißt Distrikts-Ortsverbands-Kennziffer und diese Bezeichnung zeigt ganz deutlich, daß es einen DOK im Ausland nicht geben kann. Der DARC hat keine Ortsverbände und keine Distrikte im Ausland. Auf der einen Seite sind die deutschen Funkamateure glücklich, mit der CEPT oder Gast-Lizenz ein neues Land aktivieren zu können, das dann für das WAE und DXCC gewertet wird. Auf der anderen Seite wollen sie auch noch den innerdeutschen DOK vergeben. Das geht nicht! So wie die OSL-Karte für ein OSO aus einem anderen Land für einen Kontakt mit diesem Land zählt (DXCC- und WAE-Lander-Wertung), so kann man einen DOK nur in Deutschland aus Deutschland heraus vergeben. Eine Doppel-Mitgliedschaft im DARC und im VFDB berechtigt nicht dazu, zwei verschiedene DOK´s auf die QSL-Karte aufzudrucken und vielleicht noch wahlweise anzukreuzen. QSL-Karten mit mehreren aufgedruckten DOK´s sind ungültig. Diese Funkfreunde müssen sich für einen DOK entscheiden, denn grundsätzlich gilt für deutsche Amateurfunkstationen: Es gilt immer nur der DOK, mit dem man bei der DARC-QSL-Vermittlung einprogramiert ist. Das ist ein Beschluß des DARC-Amateurrates auf seiner Hauptversammlung im Mai 1978.



Computer-QSL-Karte

Bei vielen Funkamateuren setzt sich durch, ein Etikett für eine QSO-Bestätigung auf die QSL-Karten aufzukleben und dieses per Computer auszudrucken. Besonders bei der Teilnahme an Wettbewerben sind alle QSO-Daten im Computer gespeichert und können für eine QSO- Bestatigung einfach ausgedruckt werden. Dafür gibt es unzählige Programme. Gegen diesen vor allem sauber lesbaren Fortschritt hat niemand etwas einzuwenden. Man sollte die QSL-Karte vorne mit seinem Rufzeichen, Adresse und allen weiteren Angaben bedrucken. Die Rückseite bleibt frei für den Computer- Aufkleber, auf dem alle QSO-Daten aufgedruckt sind (Abb. 2).
Dazu hat die DARC-Herbstversammlung im November 1989 einen sehr klaren Beschluß gefaßt, der unter dem Punkt 7.7 im "Merkblatt zur Durchführung der QSL-Vermittlung" des DARC übernommen wurde:
"Wird eine QSL-Karte vollständig oder teilweise mit einem Computer gedruckt bzw. ausgefüllt und sind Rufzeichen, Name, Anschrift und DOK nicht eingedruckt, dann muß für eine Diplom-Wertung der DARC-OV-Stempel angebracht werden". Wenn man diese Vorschrift umgehen würde, ist wohl jedem klar, daß sich ein Computer-Besitzer jede gewünschte QSL-Karte selbst drucken könnte.


Abb.2: Eine besonders elegante Lösung einer Computer-QSL-Karte. Die Unterschrift des OP ist mit einem Faksimile aufgebracht, was durchaus zulässig ist. 

SWL-QSL-Karte

In Abb. 3. ist eine SWL-QSL-Karte und die Antwort in Abb. 4. des lizenzierten Funkamateurs als Muster abgedruckt. Die Unterschriften sagen aus, was zu beachten ist. Für den SWL ist es wichtig, alle QSO-Daten ganz genau wiederzugeben und vor allem die Gegenstation anzugeben. Nur so kann der lizenzierte Funkamateur in seinem Log prüfen, ob der Kontakt auch wirklich gehört und beobachtet wurde. Während man bisher immer angenommen hat, daß SWL´s Anfänger, also zukünftige Funkamateure sind, muß man immer häufiger feststellen, daß viele lizenzierte Funkamateure als SWLs aktiv sind. Auf der einen Seite kann es sein, daß sie ihren "Deutschen Empfangsmeister (DEM)" erreichen wollen, auf der anderen Seite haben aber auch viele lizenzierte Funkamateure größte Antennen-Probleme und sind zur SWL-Tätigkeit gezwungen. Als weiteres gibt es aber auch für UKW-Lizenzler die Möglichkeit, sich als SWL am Kurzwellenfunk zu beteiligen und für die verschiedenen Diplome Punkte als SWL zu vergeben. Die DIG wertet auf jeden Fall jeden SWL-Bericht ihrer Mitglieder für das Diplom "W-DIG-M"

Abb.3: Das ist ein SWL-Bericht auf der DIG-QSL-Rückseite. Auch der SWL muß seine QSL-Karte nach den gleichen Kriterien ausfüllen, wie der lizensierte Funkamateur: Zuerst das Rufzeichen der gehörten Station, dann das Datum, Uhrzeit in UTC, MHz, Betriebsart, Raport und das Rufzeichen der Gegenstation, mit der die beobachtete bzw. gehörte Station einen Kontakt hatte. Das ist die wichtige Kontrollmöglichkeit im Logbuch für den Empfänger der SWL-QSL-Karte. 

Abb.4: So wird der SWL-Bericht beantwortet: Alle Daten werden übertragen, vorausgesetzt die gehörte Station kann es im Logbuch kontrollieren. Man könnte noch das wort "QSO" bei "TWO WAY QSO IN" durchstreichen, es ist aber nicht nötig, denn oben wird durch das Kreuz ein SWL-Bericht bestätigt. Eine so beantwortete SWL-QSL-Karte ist für jede Diplomwertung des SWL gültig. Bitte vergeßt die SWL´s nicht, einerseits ist es unser Nachwuchs und viele haben (Sende-) Antennen-Probleme. 

Fazit

Schicken Sie mir bitte nicht Ihre falsch ausgefüllt erhaltenen OSL-Karten. Machen Sie es so wie ich: Jede falsch ausgefüllte QSL-Karte eines deutschen Funkamateurs schicke ich direkt per Post an den Absender mit einem freundlichen Hinweis zurück. Die QSL-Karte ist sowieso ungültig, also zurückschicken. Und vielleicht gebe ich dadurch dem Absender einen Hinweis für das richtige Bestätigen von Funkkontakten. Wenige haben sich bedankt, einige beleidigt protestiert, von anderen kamen nach ein paar Wochen richtig ausgefüllte QSL-Karten über die QSL-Vermittlung.

In der Hoffnung viele Probleme aufgezeigt und deren klare Lösung vorgeschlagen zu haben, möchte ich jedem Funkfreund empfehlen, meine Aussagen hinsichtlich richtig ausgefüllter QSL-Karten weiter zu verbreiten.

Ein Bericht von
Eberhard Warnecke, DJ8OT.
DIG-Sekretär und DARC-Diplomausschuß

Literatur.
[l] IARU-Konferenz April 1984 in Cefalu im
Committee A. Document SI/59 Standardised
QSL Cards'


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