Die Erfolgsstory des Team Deutsche Telekom, die 1997 mit dem Triumphen von Jan Ullrich (Bild), Erik Zabel und in der Mannschaftswertung bei der Tour de France ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, beginnt 1991.

Im Januar jenen Jahres engagiert sich die damalige Deutsche Bundespost Telekom als Hauptsponsor beim Profi-Rennstall "Team Stuttgart". Die Mannschaft startet unter dem Namen "Team Telekom". Walter Godefroot wird Nachfolger von Hennie Kuiper als Sportlicher Leiter.

Bei der Baskenland-Rundfahrt 1992 fährt Udo Bölts den ersten Sieg für den neuen Rennstall heraus. Der Pfälzer ist es auch, der das Team mit seinem Sieg auf der Königsetappe des Giro d´ Italia 1992 im Gespräch hält.

Bei der anschließenden Tour de France liegt Jens Heppner zwischenzeitlich auf Platz zwei und wird am Ende Zehnter.

Im Herbst 1992 verpflichtet Godefroot den Olympia- und Weltcup-Sieger Olaf Ludwig. Der Geraer sorgt am 17. Juli 1993 für den ersten Etappensieg des Team Telekom bei der Tour de France und wird im weiteren Saisonverlauf Dritter der Straßen-Weltmeisterschaft in Oslo.

Dort gewinnt Jan Ullrich den Wettbewerb der Amateure und erhält einen Vorvertrag beim Team Telekom.
Auch 1994 setzt sich der Aufstieg fort. Ludwig triumphiert beim "Henninger Turm", Jens Heppner wird Deutscher Profi-Meister, Erik Zabel, 1992 zum Team gestoßen, besiegt bei Paris-Tours die gesamte Weltelite der Sprinter und holt den ersten Weltcup-Sieg für den Bonner Rennstall.

Beim Höhepunkt des Jahres, der Tour de France, fährt sich einmal mehr Udo Bölts (Bild) in den Blickpunkt. Der Pfälzer wird Dritter bei der schweren Bergetappe nach Alpe d´Huez und Neunter der Gesamtwertung.

Im folgenden Jahr wird aus der Deutschen Bundespost Telekom die Deutsche Telekom AG. Folglich wird das Radrennteam umbenannt und fährt nun als "Team Deutsche Telekom." Jens Heppner wird Zweiter beim "Henninger Turm", doch dann kommt der Schock: Jean-Francois Pescheux, der Sportliche Direktor der Tour de France, nominiert das deutsche Team wegen angeblich fehlender Tauglichkeit nicht für die "Große Schleife".

Nach Intervention von Godefroot und Protesten vieler Radsportanhänger lenkt die Tour-Leitung ein und läßt sechs Telekom-Fahrer in einer gemischten Mannschaft teilnehmen. Erik Zabel gibt mit zwei Etappensiegen im Juli die passende sportliche Antwort auf das ursprüngliche Vorhaben der Tour-Funktionäre.

Auch bei anderen großen Rundfahrten ist das Team Deutsche Telekom vorn dabei. Zabel gewinnt zwei Teilstücke der Tour de Suisse, Bert Dietz und Christian Henn je eines bei der Spanien-Rundfahrt.

Im Herbst gibt Godefroot die Verpflichtung des Tour-Dritten Bjarne Riis aus Dänemark bekannt.
Dies und der erstmalige Verzicht auf den Giro d´ Italia zahlt sich 1996 aus. Das Team Deutsche Telekom ist die deutlich überlegene Mannschaft bei der Tour de France. Riis (Bild) gewinnt die Tour, Erik Zabel sichert sich das Grüne Trikot, bei fünf Etappen stehen Telekom-Fahrer ganz oben auf dem Siegerpodest.

Die Siege von Steffen Wesemann bei der Friedensfahrt, von Udo Bölts beim Weltcup in San Sebastian, von Olaf Ludwig in seinem Abschiedsrennen in Gera und schließlich von Michael Anderson, der in China den 50. Telekom-Erfolg herausfährt, runden die starke Saison ab.

1997 kann sich das Team noch einmal steigern. Mit dem Selbstvertrauen aus 41 Saisonsiegen reist die Mannschaft zur Tour des France. Jan Ullrich gewinnt als erster Deutscher die Tour und wird zum "Weltradsportler des Jahres" und zu Deutschlands "Sportler des Jahres" gewählt. Zabel trägt zum zweiten Mal das Grüne Trikot nach Paris, und auch die Mannschaftswertung geht an den Bonner Rennstall.

Zabel bringt es bis 1997 auf insgesamt 18 Siege, darunter drei Tour-Etappen und der Klassiker Mailand-San Remo, und ist damit der erfolgreichster Radprofi der Saison. Die Deutsche Telekom AG verlängert ihren Vertrag mit dem Team bis zum Jahr 2001.

1998 gilt die ganze Konzentration wieder der Tour de France. Im Mittelpunkt der Frühjahrsklassiker steht Erik Zabel und wird seinem Ruf als Super-Sprinter gerecht. Er kann seinen Sieg bei Mailand-San Remo wiederholen und gewinnt im Vorfeld der Tour schon neun Rennen, Udo Bölts triumphiert beim Grand Prix Wallonie.

Auch die von der Doping-Affäre gestörte Tour de France verläuft für das deutsche Team erfolgreich. Erik Zabel gewinnt zum dritten Mal in Folge das grüne Trikot und fährt sogar einen Tag in Gelb. Jens Heppner feiert den ersten Tour-Etappensieg seiner Karriere, und Jan Ullrich zeigt nach seiner schweren Niederlage gegen Marco Pantani in Les Deux Alpes Qualitäten eines Champions und gewinnt den folgenden Tagesabschnitt nach Albertville. Am Ende belegt der 24jährige im Gesamtklassement hinter dem in dieser Saison überragend fahrenden Italiener Rang zwei.

Insgesamt fahren die Telekom-Profis 1998 44 Siege heraus.

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