Der CB-Funk (engl. Citizens’ band
radio) ist eine Jedermannfunk-Anwendung,
ein öffentlicher,
kostenfrei nutzbarer Sprech- und Datenfunk, dem ein Frequenzband um 27 MHz
(11-Meter-Band) zugewiesen ist. Der dem CB-Funk
zugeteilte Frequenzbereich liegt am oberen Ende der Kurzwelle und reicht
in Deutschland von 26,565 MHz bis 27,405 MHz (80 Kanäle), europaweit von
26,965 MHz bis 27,405 MHz (40 Kanäle).
Bis zum Jahre 1975 wurde der Frequenzbereich um 27 MHz in Deutschland
vorwiegend für Betriebsfunkzwecke genutzt. Die dafür vorgesehenen Geräte -
nach der Zulassungsnummer auch „K-Geräte“ genannt -[1] - durften nur mit
einem Bedarfsnachweis betrieben werden.
Am 1. Juli 1975 gab das damalige Bundesministerium für Post und
Telekommunikation mit Amtsblattverfügung 393/1975 den CB-Funk für die
Allgemeinheit frei, zunächst auf den Kanälen 4-15 und in AM mit einer max.
Sendeleistung von 0,5 W für feste und mobile Geräte sowie 0,1 W für
tragbare 1977/78 kamen erste Geräte auf den Markt, die neben AM auch über
die Modulationsart FM verfügten.
1981 erweiterte das Ministerium den CB-Funk auf die Kanäle 1–22 mit
maximal 0,5 W, allerdings beschränkt auf die Modulationsart FM (Amtsblatt
62/1981, Verfügung 434/1981). Die Beschränkung auf FM begründete die
Behörde mit der höheren Störsicherheit dieser Modulationsart.
CB-Funk-Aussendungen in AM hätten in der Vergangenheit zu Störungen des
Rundfunk- und Fernsehempfangs geführt.
In Gesprächen mit Herstellern und dem DAK für CBNF konnten die Bedenken
der Behörde gegen die Modulationsart AM ausgeräumt werden. So wurden
schließlich am 12. April 1983 mit Amtsblatt-Verfügung 55/1983 die Kanäle
1–40 mit maximal 4 W Sendeleistung in FM und 1 W Sendeleistung in AM
freigegeben.
1996 wurde der Frequenzbereich um die Kanäle 41 bis 80 erweitert, so dass
der CB-Funk in Deutschland heute über 80 Kanäle verfügt, die teilweise
auch für digitale Betriebsarten und die Modulationsart SSB freigegeben
sind.
In Ostdeutschland übernahm der CB-Funk nach der Wende zeitweise die Rolle
eines überall einsetzbaren und kostengünstigen Kommunikationsmediums,
wurde jedoch bald von Mobiltelefonen verdrängt.
CB-Funk wird für alle Arten von privater, nichtkommerzieller
Funkkommunikation benutzt. Er ist mehr als alle anderen Spielarten des
Jedermannfunks zum persönlichen Informations- und Meinungsaustausch
gedacht.
Die Chancen, ein Gespräch mit Unbekannten führen zu können, sind hier am
größten. Der einschlägige Fachhandel bietet für den CB-Funk in Verkehr
gebrachte Seriengeräte an. Das Betreiben von selbst hergestellten
Funkgeräten ist im CB-Funk nicht gestattet. Jedoch dürfen CB-Funk-Antennen
unter Beachtung von Vorschriften selbst gebaut und verwendet werden.
Die mit CB-Funkgeräten erzielbare Reichweite ist von verschiedenen
Faktoren wie z. B. Sendeleistung, Antennenbauart, Antennenstandort und
umliegender Bebauung abhängig.
Mit auf dem Hausdach montierten Stationsantennen, meist Vertikalstrahlern,
deren mechanische Länge 5,50 m und 6,50 m, entsprechend 1/2 bis 5/8 der
Wellenlänge ? beträgt, sind Reichweiten von ca. 20 km bis 80 km möglich.
Durch den Einsatz von Richtantennen kann die Reichweite erheblich
gesteigert werden.
Bei Verwendung von Mobilantennen (meist verkürzte 1/4?-Strahler) beträgt
die Reichweite normalerweise etwa 10–30 km. Mit langen Mobilantennen (ca.
1,50 m bis 2,65 m) können – abhängig von Standort und Montagehöhe –
manchmal fast so große Reichweiten wie mit Stationsantennen erzielt
werden.
Handfunkgeräte verfügen meist über stark verkürzte Antennen. Wegen des
sehr schlechten Wirkungsgrades solcher Antennen sind die damit erzielbaren
Reichweiten von 0,5 bis 5 km deutlich kleiner. An Handfunkgeräte, die über
einen Externen Antennenanschluss verfügen, können längere Antennen mit
besserem Wirkungsgrad angeschlossen werden, wodurch sich die Reichweite
erhöhen lässt.
Einflüsse des Funkwetters, zumeist durch Sporadic-E, äußern sich
gelegentlich in Reichweitensteigerungen bis über 2000 km, wodurch der
Charakter eines reinen Nahbereichsfunks verloren geht und lokale
Kommunikation erschwert wird. Manche CB-Funker führen in solchen Zeiten
internationalen Funkverkehr durch.
Das meteorologische Wetter besitzt keinen Einfluss auf die Reichweite.
CB-Funkgerät im LKW
Durch das Aufkommen von Mobiltelefonen und Internet hat der CB-Funk seit
den 80er Jahren an Popularität verloren. Früher waren CB-Funkgeräte auch
in Privatfahrzeugen häufig zu finden, viele versprachen sich dadurch
schnelle Hilfe bei Pannen oder Notfällen. Heute findet man nur noch selten
mit CB-Funk ausgestattete PKW, da Mobiltelefone diese Rolle übernehmen.
Von LKW-Fahrern jedoch wird er bis heute jedoch noch genutzt, um z. B.
Staumeldungen abzusetzen. Bei der Absicherung von Veranstaltungen, z. B.
Motor- oder Radsportveranstaltungen, spielt er seit Jahren eine immer
kleiner werdende Rolle. Hier werden heute verstärkt PMR-Funkgeräte oder
Freenet-Geräte verwendet, da diese Geräte wesentlich kompakter und
handlicher sind.
Ähnlich wie in Internet-Chatrooms kann hier jeder mit jedem kommunizieren,
ohne ihm jemals begegnet zu sein oder eine Verabredung zum gemeinsamen
Funken getroffen zu haben. Voraussetzung ist die Nutzung der gleichen
Frequenz. So weiß man nie genau, wer gerade mithört und kann häufig neue
Menschen kennen lernen.
Auch im CB-Funk nutzt man das Internet zur Übertragung von Sprache. Zu
diesem Thema siehe: CB-Gateway.
Neben dem CB-Funk stehen für jedermann auch noch andere Funkanwendungen
zur Verfügung; Short Range Devices sowie PMR-Funk. Der CB-Funk wird
darüber hinaus noch oft mit dem internationalen Amateurfunkdienst
verwechselt, wo formal auch jeder zuhören darf, für den Sendebetrieb muss
in Deutschland eine staatliche Prüfung bei der Bundesnetzagentur (BNetzA)
abgelegt werden.
Sprache im CB-Funk
Der Sprachgebrauch im
CB-Funk ist stark an den im Amateurfunkdienst angelehnt bzw. bei diesem
abgeguckt. So ist die häufige, wenn auch oftmals falsche, Benutzung von
Q-Gruppen anzutreffen. Bekanntestes Beispiel ist
„QRX“. Im ursprünglichen Sinne bedeutete dieser Q-Code, dass die diesen
Code sendende Station für einen kurzen Moment den Funkverkehr unterbricht,
oft wird nach dem „QRX“ noch eine die Dauer der Unterbrechung angebende
Zeitangabe gemacht. Der Q-Code kann auch als Frage formuliert werden. Im
CB-Funk hingegen bedeutet der Ruf „QRX“, dass eine neu hinzugekommene
Station in ein laufendes Funkgespräch aufgenommen werden möchte. Dazu wird
einfach in die Umschaltpause von der neu hinzukommenden Station „QRX“
gerufen, Alternativ dazu finden sich zum gleichen Zweck auch die Rufe „Z“
(von QRZ), „X mal“ (von QRX) oder „Break“. Daher auch der Name „Breaker“.
Eigentlich wurden die Q-Gruppen im Telegrafieverkehr („Morsen“)
eingesetzt, um den Funkverkehr zu erleichtern und Sprachbarrieren zu
überwinden bzw.Verständigungsfehler aufgrund falscher Übersetzungen zu
vermeiden. Doch genau dies ist auch der Grund, weshalb im normalen
Sprach-Funkverkehr („Fonie“) sich mehr und mehr die Q-Gruppen durchsetzen,
im Amateurfunkdienst wie auch im CB-Funk.
Immer wieder gibt es Anmerkungen von Menschen, welche nur kurz
CB-Funkgeräte von weitem sehen, die in etwa lauten: " Da guck - schon
wieder so ein CB-Funker!" (Kommt allerdings auch bei Funkamateuren vor!)
Abgesehen davon, dass ich den Zusatz "so ein CB-Funker" als verächtlich
betrachte, weil die Freunde aus dem CB-Funk in aller Regel hochanständige
und liebevolle Menschen sind, gibt es - zum Teil erhebliche - Unterschiede
zwischen CB-Funk und Amateurfunk.
Der wesentlichste Unterschied besteht darin, dass CB-Funker - aus gutem
Grund - Ihre Funkgeräte nicht selbst bauen dürfen und dass die
Sendeleistung nur ein Bruchteil von dem eines Funkamateurs beträgt. Je
nach Lizenzklasse und Frequenz dürfen Funkamateure (in Deutschland) bis zu
750 Watt benutzen. Während dem CB-Funker - gegenwärtig - maximal 80 Kanäle
zur Verfügung stehen, haben Funkamateure ein großes Kontingent von
Frequenzen zur Verfügung, welches von der Langwelle bis weit in den
Gigahertz-Bereich hinein reicht. CB-Funker dürfen gegenwärtig (Stand 23.
Juni 2010) in Deutschland maximal 4 Watt Sendeleistung verwenden.
Was ist der Unterschied zwischen
CB-Funk und Amateurfunk?
CB Funk und Amateurfunk
können nicht verglichen werden. CB Funker kann jeder und jede werden, eine
Konzession genügt. Sogar Kinder können eine Konzession erhalten. Es dürfen
beim CB-Funk nur "fertige", industriell hergestellte und mit einer
Prüfnummer versehene Geräte verwendet werden.
Ein Selbstbau von Geräten ist nicht gestattet, da der CB Funker die dazu
technisch notwendigen Kenntnisse in der Regel nicht besitzt. Die meisten
CB-Funker sind also reine Anwender.
Eine CB Funk Konzession wird ohne Prüfung einfach erteilt und gilt heute
für bis zu 3 Geräten im gleichen Haushalt.
Aber mancher Funkamateur wurde ursprünglich auf dem CB-Funk vom
"Funkervirus" angesteckt und hat hier die ersten Erfahrungen gesammelt.
Amateurfunk erfordert das Bestehen einer technischen Prüfung und eine
Konzession wird erst nach Erhalt eines Fähigkeitsausweises erteilt. Der
Amateur erhält dann ein international gültiges Rufzeichen, in der Schweiz,
beginnend mit HB9 oder HB3 bei der neuen, vereinfachten aber technisch
reduzierten Einsteigerlizenz.
Dafür können dann Verbindungen auf verschiedenen Frequenzen, von Kurzwelle
bis zum GHz Bereich erstellt und betrieben werden.
Der Amateurfunker kann (und darf) auch seine Geräte selbst bauen und oder
erweitern. Er kann Satelliten nutzen, Bilder übertragen oder über
abgesetzte Relaisstationen mit weit entfernten Kollegen kommunizieren. Es
sind sogar Verbindungen über Mondreflexionen möglich; der Technik sind
fast keine Grenzen gesetzt.
(wird fortgesetzt, bzw. bei
Bedarf geändert und angepasst) |