Physik, 1. Trimester - Mechanik, Folge 1


Alles in Bewegung

Die erste Sendung von Telekolleg-Physik beschäftigt sich mit Bewegungen mit konstanter Geschwindigkeit, sogenannten gleichförmigen Bahnbewegungen und Kreisbewegungen. Dazu werden bei verschiedenen Arten von Bewegungen einfache Zusammenhänge zwischen Weg und Zeit gesucht. Die Sendung gliedert sich in folgende Abschnitte:

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Die Erkundung unseres Planetensytems durch die Voyager-Missionen

Bild aus der Sendung

1977 starteten zwei Voyager-Sonden eine Reise durch unser Planetensystem und später weiter ins Universum. Schon zwei Jahre später haben uns die Kameras fantastische Bilder vom Jupiter gesendet. Auch vom Saturn haben uns weitere Jahre später beeindruckende Bilder erreicht, die genauen Aufschluß über den Aufbau des Ringsystems geben. Weiter ging die Reise zum Uranus, bei dem 15 Monde gezählt wurden. Zuletzt erhielten wir nach 12 Jahren Reisezeit noch Bilder vom Neptun.


Messung von Zeit und Wegstrecke

Bild aus der Sendung

Die mittlere Dauer eines Tages stellt ein sehr natürliches Zeitmaß dar. Eingeteilt in 24 Stunden mit je 60 Minuten, diese wiederum zu je 60 Sekunden, ergibt sich für die Dauer einer Sekunde: 1 s = 1 Tag : 86400. Die ersten Uhren waren Sonnenuhren. Später folgten Wasseruhren und Sanduhren. Die ersten mechanischen Räderuhren waren noch sehr ungenau, dies änderte sich mit der Erfindung des Pendelwerks. Heute definieren wir die Zeit mit der höchst präzisen Atomuhr.
Ähnlich entwickelte sich die Längenmessung. Frühere Einheiten wie Elle und Fuß waren nicht einheitlich festgelegt. Nach der internationalen Festlegung des Meters als 40-millionster Teil eines Erdumfangs war es lange ausreichend in Paris einen "Urmeter" aus einer Platin-Iridium-Legierung aufzubewahren, von dem sich alle Kopien ableiten mussten. Mit der verbesserten Definition der Sekunde musste auch die Einheit 1 Meter präziser festgelegt werden: Die Basiseinheit 1 Meter ist die Länge der Strecke, die Licht im Vakuum während der Dauer von 1 / 299792458 Sekunden durchläuft.


Gleichförmige lineare Bewegung

Bild aus der Sendung

Ein mit hoher Geschwindigkeit fahrender ICE-Zug passiert nach je drei Sekunden vier Abstände zwischen zwei Hochspannungsstangen zu je 50 m. Damit ist klar, dass seine Geschwindigkeit konstant ist. Sie lässt sich als Quotient aus Wegstrecke und zugehöriger Zeitdauer berechnen. Zur Umrechnung zwischen den wichtigen Geschwindigkeitseinheiten m/s und km/h muss man sich den Faktor 3,6 merken: 1 km/h = 1000 m : 3600 s =
(1 : 3,6) m/s.


Zeit-Weg-Diagramm

Bild aus der Sendung

Im Studio wird mit einer Spielzeugeisenbahn auf einer langen geraden Strecke experimentiert. Bewegungen lassen sich besonders gut analysieren, wenn ein Zeit-Weg-Diagramm aufgezeichnet werden kann. Beim einfachsten Fall einer gleichförmigen Bewegung ergibt sich eine Ursprungsgerade. Die konstante Steigung der Zeit-Weg-Kurve drückt genau die konstante Geschwindigkeit aus, bei größerer Geschwindigkeit ist die Kurve steiler. Nicht jede Bewegung ist gleichförmig. Bei einer anderen Art von Bewegung startet der Zug aus der Ruhe und beschleunigt dann immer mehr. In gleichen Zeitabschnitten werden die zugehörigen Wegstrecken immer länger; die zunehmend steileren Steigungen der einzelner Geradenstücke zeigen die wachsende Durchschnittsgeschwindigkeit. Bei immer kürzeren Messabschnitten ergibt sich eine immer glattere, nach oben gebogene Kurve. Bei sehr kurzen Zeitabschnitten drückt die wachsende Steigung näherungsweise die anwachsende Momentangeschwindigkeit aus.


Anwendungen

Bild aus der Sendung

Bei einem Gewitter sehen wir das Licht eines Blitzes praktisch sofort, weil die Lichtgeschwindigkeit so groß ist. Der Donner dagegen breitet sich "nur" mit Schallgeschwindigkeit aus, 340 m/s. Die Blitzregel lautet: pro 3 Sekunden ist das Gewitter 1 km entfernt.
Die Laufzeit von Schall wird auch beim Echolot genutzt. Ein Schiff sendet Schallsignale zum Grund des Gewässers. Dort werden sie reflektiert und dann wieder vom Schiff empfangen. Die Zeitdifferenz ist ein Maß für die Tiefe. Bei der Formel s = vt muss allerdings beachtet werden, dass die Schallgeschwindigkeit in Wasser viel größer ist als die in Luft (1500 m/s) und dass die Wassertiefe nur die halbe Wegstrecke beträgt. Auch eine Fledermaus nutzt eine Art Echolot zum Jagen. Sie sendet kurze Schreie mit hochfrequentem, sogenanntem Ultraschall aus. Dieser kann von Menschen nicht mehr gehört werden. Die Laufzeiten der reflektierten Signale von Insekten ermöglichen eine sichere Jagd bei völliger Dunkelheit.


Gleichmäßige Kreisbewegung

Bild aus der Sendung

Ein Fahrradtacho registriert die Umdrehungen des Vorderrads mit einem Magnetsensor und errechnet aus der Zeit für eine Umdrehung (Umlaufszeit T) die Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit der Lauffläche des Rades ergibt sich als Quotient von Reifenumfang und Umlaufszeit.
Als weiteres Anwendungsbeispiel wird die Bewegung eines Fernsehsatelliten betrachtet. Diese umkreisen die Erde in einem Abstand von 36 000 km auf einer sogenannten geostationären Bahn. Es scheint nur so, als wäre der Satellit fest über einem festen Punkt des Äquators verankert, tatsächlich stimmt seine Umlaufszeit exakt mit der täglichen Rotation der Erde überein.
Bei einem Kinderkarussell stellt sich die Frage: Bewegen sich alle Pferde und die anderen Objekte gleich schnell? Mit diesem Beispiel wird die Winkelgeschwindigkeit als Quotient von Drehwinkel und Zeitdauer eingeführt. Damit lässt sich zeigen, dass die Bahngeschwindigkeit bei konstanter Winkelgeschwindigkeit mit dem Radius anwächst.


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