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Morsetelegrafieseite DK5KE
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Die vollautomatische Squeeze-Taste
Grundlagen der Squeeze-Technik


Die klassische Form der elektronischen Morsetaste nutzt einen einarmigen Geber.

Taste
Durch ein seitliches Hebeldrücken von links nach rechts werden elektronische Morsepunkte - von rechts nach links elektronische Morsestriche erzeugt.

Hierbei kann jeweils nur eine Seite getastet werden. Für das Morsezeichen "C" muss somit der Hebel ständig hin und her bewegt werden. Es gibt nur ein entweder - oder!

Dieses Prinzip hat gegenüber der halbautomatischen Taste (BUG) einen Geschwindigkeitsvorteil. Gleichzeitig wird durch die Tast- Elektronik eine normgerechte Impulslänge erzeugt. Das Telegrafieren wird "bequemer"!

Durch die fortschreitende elektronische Entwicklung entstand das Squeeze-Verfahren.

Hierbei handelt es sich um ein zweiarmiges Gebeprinzip, bei der - im Gegensatz zur klassischen Form - beide Impulsseiten gleichzeitig gedrückt werden können.

Squeezetaste
Dies begründet die englischsprachige Tastenbezeichnung Squeeze, was drücken, pressen oder quetschen bedeutet.

Das Zusammendrücken beider Hebel ermöglicht einen stetigen Wechsel zwischen Punkt und Strich. Die Zeichen "A, N, K, R, C, Ä, [Punkt], [Strichpunkt], ka, ar" können durch ein reines Zusammendrücken beider Tasthebel geformt werden. Weitere Morsezeichen (F, L, Q, ...) erfordern lediglich ein zeitlich passendes, zusätzliches Drücken oder Lösen des Daumens oder des Zeigefingers. Bewegungen werden eingespart - das Morsen wird bequemer und schneller.

Jedoch können alle Zeichen - wie oben in der klassischen Form - auch ohne ein Zusammendrücken geformt werden.

Durch den neuen automatischen Punkt-/Strich-Wechsel ergab sich der Begriff "iambic". Das englische "iambic" ist vom antiken Betonungs- oder Versmaß "Jambus" abgeleitet worden. Dieser klassische Rhythmus ist eine sich ständig wiederholende "kurz-lang"- Betonung - mp-Hörbeispiel (13KB).

Die Tastenbezeichnungen sind vielfältig. Die einarmige Taste wird "non- iambic paddle" oder "single lever paddle" genannt. Sie kann auch nach dem Sideswiper- Prinzip ohne Elektronik genutzt werden.


Squeezetasten


Die squeezefähigen, zweiarmigen Tasten nennt man "twin lever paddle, dual lever paddle, iambic- paddle" oder einfach Squeeze- Taste. Hierbei unterscheiden sich verschiedene Bauformen (Klassisches Hebelprinzip [ETM, Vibroplex], FYO-Prinzip [Bencher] und Sensoren).

Die fortschreitende Elektronik mit ihren integrierten Schaltungen erweitern die Squeeze- Anwendungen. Moderne Punkt-/ Strichspeicher ergänzen den Betrieb. Integrierte Tastenschaltungen (Curtis-IC's, ...) ermöglichen mit ihren zusätzlichen Varianten ein auf den Anwender abgestimmtes, spezielles Geben. Wahlweise können Punkt- und/oder Strichspeicher an- oder abgeschaltet werden, Extras kamen hinzu.

Daher wurde immer wieder unter den schnellen Telegrafisten diskutiert, welche der Gebearten, welche der Formen nun besser seien. Single oder Squeezen und wenn ja, welcher Modus? Im Ergebnis ist die persönliche Neigung, der persönliche Geschmack und ggf. auch die Gewohnheit entscheidend, denn gute und schnelle Gebeleistungen sind auch mit einarmigen Tasten zu erzielen. Unstrittig ist jedoch, dass das Squeezen Tastwege spart und somit das (schnellere) Geben angenehmer gestalten kann.

Verständlich wird dies in einer Ausarbeitung von LA3ZA: Benötigt der Funker mit einer Handtaste (A-Z/1-0) 132 Bewegungen, so sind es mit der BUG 90, mit der Einhebeltaste 73, im Iambic-Modus 65 und im eher seltenen Ultimatic-Modus lediglich 64. Daher wird aufgrund der recht geringen Unterschiede zwischen Einhebel- und Zweihebeltaste klar, warum auch mit einer einarmigen Taste noch schnell telegrafiert werden kann. Hat sich der Telegrafist jedoch einmal an eine Squeeze-Morsetaste, einen Modus gewöhnt, so bleibt er aufgrund seiner meist lang antrainierten Automotorik dabei. Im schnellen Squeezen ist der Mode A recht verbreitet. Dabei ist es empfehlenswert, bei einer bereits getroffenen Wahl zu bleiben, denn jede Veränderung sorgt zu Beginn für Irritationen, für ein QSD/QLF. Aus der Praxis heraus bestimmt jedoch letztlich der innere Rhythmus des Funkers bzw. sein Talent das korrekte Timing und somit auch den idealen Flow.
 
Grundsätzlich werden unterschieden:
Mode A 
Squeezen ohne Punkt-/Strichspeicher
Mode B Squeezen mit Punkt-/Strichspeicher
Mode B
Cmos
Variante Mode B
(Cmos-Keyer-Mode/Improved Curtis Mode)  

Das folgende Beispiel zeigt die wesentlichen Unterschiede der verschiedenen Modes anhand des Morsebuchstabens "K". Hierbei werden beide Hebel für die Zeitdauer des Zeichens ständig aufeinander gedrückt, wobei der linke Punkthebel leicht verzögert getastet wird.

In allen Modes wird der unmittelbar gegebene Punkt oder Strich ergänzt, wenn die Taste innerhalb des laufenden Impulses losgelassen wird.

Mode A 
Der letzte Impuls wird nur vervollständigt.
Mode B Es wird jeweils ein entgegengesetztes Zeichen hinzu gefügt, wenn der gegenüberliegende Hebel zum Zeitpunkt des letzten Impulses gedrückt war.
Mode B 
Cmos
Wie Mode B, jedoch ist eine Ergänzung vom Zeitpunkt des "Loslassens" abhängig. Wird der Hebel zu Beginn des letzten Zeichens losgelassen, erfolgt kein entgegengesetzter Impuls. Wird jedoch verzögert ( ! ), erfolgt eine automatische Ergänzung.


Modevergleich


Die verschiedenen Modes erfordern daher unterschiedliche Bewegungsabläufe in der Formung der einzelnen Zeichen! Ein ausreichendes (Trocken-)Training und auch Aufwärmübungen, sowie die korrekte Handhabung der Taste sind Voraussetzung für einen fehlerfreien Morsebetrieb!

Siehe auch: Morsehandschriften bei hohem Tempo

Der Mode A kann bei hohen Geschwindigkeiten vermutlich als der häufigste Mode betrachtet werden. Der Mode B wird von vielen Telegrafisten als etwas schwieriger, etwas gewöhnungsbedürftiger bewertet.

Tipp: Weitere empfehlenswerte Tasteninformationen bei DJ5IL http://cq-cq.eu.
Hier zum Thema: "DJ5IL radio topics: all about squeeze keying" (pdf en).

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