Allgemein:
1839 entdeckte Becquerel den photovoltaischen Effekt. Erst 1954, wurde die erste
Silizium-Solarzelle in den Bell Laboratories mit einem Wirkungsgard von 5%
hergestellt. 1964 hatte man bei kristallinen Zellen einen Wirkungsgrad von fast
9% erreicht. Seit 1958 wird Sonnenenergie (zuerst vornehmlich zur Versorgung von Satelliten) für die Energieversorgung verwendet.
Photovoltaik heißt der physikalische Vorgang, aus Licht elektrische Energie zu
gewinnen. Die Photovoltaik macht sich den photoelektrischen Effekt zunutze. Bei Lichteinfall (elektromagnetische Strahlung) auf die Solarzelle werden durch Photonen Elektronen aus dem Kristallgitter gelöst. Diese Elektronen stehen dann als freie negative Ladungsträger zur Verfügung. Die Folge ist eine Spannung an den Metallkontakten der Solarzelle.
Solarzellen werden nach ihrer Herstellungsart unterschieden.
Erhältlich sind amorphe, polykristalline und monokristalline Solarzellen aus Silizium.
Die Nennleistung in der Photovoltaik wird in Wp (Wattpeak) beziehungsweise kWp angegeben. "peak" (engl. ''Höchstwert, Spitze'') bezieht sich auf die Leistung bei Testbedingungen, die dem Alltagsbetrieb nicht direkt entsprechen. Es handelt sich dabei auch nicht um die Leistung der Zelle oder des Moduls bei höchster Sonneneinstrahlung. Die Testbedingungen dienen zur Normierung und zum Vergleich verschiedener Solarzellen oder Solarmodule. Die elektrischen Werte der Bauteile unter diesen Bedingungen werden in den Datenblättern angegeben. Es wird bei 25
°C Modultemperatur, 1000 W/m² Bestrahlungsstärke und einem Air Mass von 1,5 gemessen. Dies sind die STC-Bedingungen (''Standard-Test-Conditions''), die als internationaler Standard festgelegt wurden. Können diese Bedingungen beim Testen nicht eingehalten werden, so muss aus den gegebenen Testbedingungen die Nennleistung rechnerisch ermittelt werden.
Die Bestrahlungsstärke von 1000 W/m² kommt in Mitteleuropa über ein Jahr gesehen nicht sehr häufig vor (je weiter südlich, desto häufiger). Im normalen Betrieb haben Solarmodule beziehungsweise die Solarzellen bei dieser Einstrahlung eine wesentlich höhere Betriebstemperatur als die im Test vorgesehenen 25
°C und damit auch einen deutlich niedrigeren Wirkungsgrad.
- Amorphe Solarzellen aus Silizium
Bei den amorphen Solarzellen wird das Silizium mit geringem Energieaufwand auf eine Trägerschicht (meist Glas) aufgedampft.
Man spricht hier auch von Dünnschicht-Zellen, weil die Siliziumschicht wesentlich dünner ist als bei den beiden anderen Methoden.
Diese Zellen sind in der Herstellung in bezug auf Strom und Spannung variabel.
Dabei ist die Anzahl der Streifen (Zellenelemente) ausschlaggebend für die erzielbare Spannung und die
Länge der Streifen ist ausschlaggebend für den erzielbaren Strom.
Bei dieser Zellen-Art kann man von Solarmodulen sprechen.
Amorphe Solarzellen haben außer ihrem geringen Wirkungsgrad (5 bis 10%) noch einen anderen Nachteil:
Diese Zellen haben eine geringere Lebensdauer, weil das aufgedampfte Silizium altert und der Wirkungsgrad sich mit
den Jahren verschlechtert.
Typisch für amorphe Solarzellen ist die streifenförmige Oberflächenstruktur.
- Polykristalline Solarzellen aus Silizium
Die Herstellung dieser Zellen erfolgt durch Giessen in Blöcke, die nach Erkalten in dünne Scheiben von meistens 100 mm x 100 mm
geschnitten werden. Diese Zellen werden als Ganze, Halbe-, Viertel- oder Achtel-Zellen angeboten.
Polykristalline Zellen haben einen Wirkungsgrad von 10 bis 13% und sind zu einem günstigen Preis im Handel zu beziehen.
Typisch für die polykristalline Solarzelle ist ihre unregelmäßige, mosaikartige Oberflächenstruktur.
- Monokristalline Solarzellen aus Silizium
Monokristalline Zellen, das sagt schon der Name, bestehen aus einem Monokristall d.h. der Kristall wurde aus einer
(hochreinen ) Siliziumschmelze Millimeter für Millimeter zu einem großen Kristall
gezogen und danach in dünne Scheiben geschnitten.
Diese Herstellung ist ein sehr zeit- und energieaufwendiger Prozess.
Diese Zellen haben den größten Wirkungsgrad von bis zu 17% und sind teurer als die polykristallinen Zellen.
Typisch für die monokristallinen Solarzellen ist die runde einfarbig-blaue Form, die aber zur besseren Flächenausnutzung etwas rechteckförmig auf 103 mm x 103 mm beschnitten
wurden.
- Vergleich des Zellenmaterials
Zellen-Vergleich |
Typ | amorph |
polykristallin
| monokristallin |
Wirkungsgrad | 5-10% | 11-13% | 14-17% |
Leerlaufspannung | 0.7 V | 0.573 V | 0.59 V |
Nennspannung | 0.4 V | 0.46 V | 0.47 V |
Kurzschlussstrom | | 3.05 A | 3.3 A |
Pmax | | 1.3 W | 1.48 W |
-
Temperaturabhängigkeit
Temperaturabhängigkeit eines 5V Moduls:
|
Temperatur
|
20 Grad
|
30 Grad
|
40 Grad
|
50 Grad
|
Nennspannung | 4.6 V | 4.6 V | 4.6 V |
4.6 V
|
Nennstrom | 1082 mA | 1012 mA | 941 mA |
871 mA |
Pmax | 4.977 W | 4.655 W | 4.328 W |
4.006 W |
Durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Solarzelle,
je nach Jahreszeit, unterschiedlich. Im Sommer sind Temperaturen um die 50 Grad
und mehr möglich.
Bei steigender Zellentemperatur verringert sich die Zellenspannung um ca.
3mV/K,
wobei
der Strom um ca. 0.1% je K steigt, d.h. es entsteht ein Leistungsverlust. Bei
einem 12V-Modul (zum Laden von 12V-Bleiakkus), bei dem die Nennspannung bei ca.
16.56 V liegt, ergibt sich ein Spannungsverlust von 108mV/K. Das sind, bei einem
Temperaturanstieg von 25 Grad auf 50 Grad, 2.7 Volt.
Für diese Tabelle wurde die Nennspannung konstant
gehalten, in deren Folge der Strom sinkt. Es ist zu sehen, das auf Grund der
Erwärmung der Solarmodule die Leistung um 1/5 bis zu 1/4 sinkt. Die
Leistungswerte die vom den Herstellern angeben werden, sind auf 25 Grad Celsius
bezogen. Wie man aus der Tabelle ersehen kann, liegt die Leistung bei
Betriebstemperatur wesentlich unter den Werten die vom Herstellen angegeben
werden. Das sollte man bei der Konzeption seiner Solarmodule beachten.
Sonnendaten
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer im Raum Magdeburg
Sonnenscheindauer in Stunden pro Monat (Werte von
www.dwd.de) |
Wie aus dem Diagramm zu sehen ist, lag die durchschnittliche
Sonnenscheindauer, in meinem Einzugsbereich, im Sommer bei ca. 225
Sonnenstunden pro Monat. In den Wintermonaten sinkt die Sonnenscheindauer auf
ca. 55 Sonnenstunden ab. Das ist nur noch 1/4 der in Sommer erreichbaren
Zeit.
-
Durchschnittliche Sonnenscheindauer in Deutschland
Durchschnittliche Sonnenscheindauer in Stunden pro Jahr |
Wie zu sehen ist, weicht die Sonnenscheindauer regional ab. Der Durchschnitt
liegt bei 1550 Stunden pro Jahr.
-
Berechnung von Photovoltaik-Daten
Facts:
- die optimale Spannung bei höchstmöglicher Leistung liegt bei
mono-/polykristallinen Zellen zwischen 0.457 und 0.47 Volt/Zelle bei 1000 W/m2 (schöner Sonnentag) und 25 Grad Celsius
Zellentemperatur und AM1.5
(Datenblatt des Herstellers beachten)
- der optimale Winkel der Solarmodule beträgt 90 Grad zur Sonne = optimale Leistungsausbeute
- Helligkeit der Sonne im Sommer ca. 100.000 Lux, im Winter ca. 20.000 Lux
- 1 Sonnenscheinstunde = direkte Strahlung von mehr als 120 W/m2 während
einer Stunde
- MPP = Maximum Power Point = der Wert der Zellenspannung, bei der die
maximale Leistung erreicht wird.
Dieser Wert der Zellenspannung ist die Nennspannung.
- Beleuchtungsstärke (auch Bestrahlungsstärke genannt) ist die Helligkeit einer beleuchteten Fläche (Solargenerator). Ihre Einheit ist das LUX. (Sonne, Juni, zu Mittag = 100.000 Lux im Dezember 9.000 Lux).
- die Globalstrahlung der Sonne in Deutschland beträgt zwischen 1000 u. 1100
W/m2
(Unter Globalstrahlung versteht man die, auf einen waagerecht gelegenen Quadratmeter der Erdoberfläche, auftreffende
Sonnenenergie)
- Sonnenschein, klarer bis leicht diffuser Himmel
Sommer: 600-1000 W/m2
Winter: 300- 500 W/m2
- Sonnenschein bei leichter bis mittlerer Bewölkung
Sommer: 300-600 W/m2
Winter: 150-300 W/m2
- stark bewölkt bis nebelig
Sommer: 100-300 W/m2
Winter: 50-150 W/m2
- der vieljährige Jahresdurchschnittswert der Globalstrahlung liegt in
Deutschland bei 1037 KWh/m2.
Modulvergleich:
Technische Daten: |
Modul
|
12V 400mA
|
6V 66mA
|
5V 225mA
|
5V 870mA
|
20
Watt
|
ISun
GS
|
ISun
BS
|
SL-1
|
Typ | amorph | amorph | monok. | monok. | monok. | polyk. | amorph | polyk. |
Abmaße in mm | 609 x 292 | 146 x 78 | 80 x 158 | 4
a 85x150 | 630 x 320 | 2x61x129 | 288
x 85 | 2x61x134 |
Solarfläche | 1778 cm2 | 114 cm2 | 126 cm2 | 510 cm2 | 2016 cm2 | 157
cm2 | 245
cm2 |
163 cm2
|
Leerlaufspannung | 20.5 V | 11 V | 5.5 V | 5.5 V | 18.9
V | 10.1
V | 19.1
V | 10.53 V |
Kurzschlussstrom | 510 mA | 81 mA | 530 mA | 1210 mA | 1430
mA | 265
mA | 100 mA | 192
mA |
Nennspannung | 11.93 V | 6.4 Volt | 4.6 V | 4.6 V | 16.56 V | 7.6
V | 10.4 V | 7 V |
Nennstrom | 400 mA | 66.4 mA | 225 mA | 871 mA | 862
mA | 215 mA | 53
mA | 149
mA |
Pmax | 4.8 W | 0.425 W | 1.035 W | 4.006 W | 14.27
W | 1.634
W | 0.551
W | 1.043
W |
P@100cm2 | 0.270 W | 0.373 W | 0.822 W | 0.786 W | 0.708
W | 1.041
W | 0.225
W |
0.64 W
|
(Alle Daten bei 50 Grad Zellentemperatur=Betriebstemperatur)
Alle Angaben ohne Gewähr !
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