Psychogramme
oder
von Störern und Gestörten
frei nach OM Hermann (© DK6XH, Augsburg, † Nov. 2008)
Ach was muß man oft von bösen
Funkern hören oder lesen...
Was kann man gegen Störer tun, insbesondere gegen Relaisstörer?
Nun,
das ist eine wirklich gute Frage!
Wollen wir mal gemeinsam versuchen, darauf eine Antwort zu finden?
Ja?
Also, dann...
Das ist sozusagen die gegebene Situation.
Man(n oder Frau) kann...
... sich furchtbar darüber aufregen...
...jammern und sich beklagen...
...es mit Einschüchterung und leeren Versprechungen versuchen...
...schreckliche Strafen androhen...
...oder selbst mal so richtig zupacken und den Amateurfunk wieder gerade rücken! Weil so kann’s nicht weitergehen! Jawoll!
Dabei gibt es nur ein klitzekleines Problem...
...nämlich jenes fatale Ungleichgewicht zwischen Störern und Gestörten, welches seit Anbeginn des Relaisfunks besteht.
Freilich kann man auch versuchen, die Psyche von Relaisstörern zu ergründen...
...was uns aber nicht wirklich weiterbringt.
Meist bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Störer rigoros und gnadenlos abstrafen...
...oder hoffen auf bessere Zeiten.
Die Hoffnung auf Vernunft und Besinnung durch sinnvollen Einsatz von der Erziehung her bekannter und bewährter Elemente, zum Beispiel: Die Belohnung.
Solche Denkweisen können freilich dazu führen, daß einem so ein »Rumpelstilzchen« auf einmal gar nicht mehr so sehr als Ärgernis vorkommt. Vielleicht kommt sogar so etwas wie Sympathie auf und mancher entdeckt gar die Möglichkeit einer Symbiose.
Was allerdings völlig neue Probleme aufwerfen kann, weil einige andere Relaisbenutzer davon womöglich sehr wenig oder gar nichts halten. Ein unbedachtes Wort zur unrechten Zeit – und schon wird der Freund zum Feind.
Die »lachenden Dritten«, die ja immer dabei sind, kommen freilich auch dabei auf ihre Kosten!
Gewiß, es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie man Relaisstörern begegnen kann. Manche Relaisbetreiber haben da so ihre eigenen Methoden...
...das geht bis hin zum Abschalten der Relaisfunkstelle. Sozusagen als »Belohnung« für jene Funkamateure, die sich stets vorbildlich auf dem Relais benehmen. Macht sogar die Störer zufrieden, weil sie ja ihr Ziel erreicht haben.
Haben wir etwas vergessen?
Ja!
Man kann noch etwas tun, was sogar das Sinnvollste ist:
GAR NIX !
GEBEN WIR STÖRERN KEINE CHANCE!
IGNORIEREN WIR SIE!
Denn sie verdienen es nicht, daß wir uns mit ihnen auseinandersetzen oder gar ernsthaft auf sie eingehen! [Und das tun wir, wenn wir auf sie reagieren!]
Nachwort von DF9IE
Ein Problem beim Befolgen obiger Regel ist, daß selbst „allerheftigstes Ignorieren“ weder hörbar, noch meßbar ist. Keiner kann abschätzen, wie viele OMs im Hintergrund gerade mithören und den Störer ignorieren, bis zu dem Zeitpunkt, wo einem der Zuhörer der Kragen platzt! Mit seinen Kommentaren macht er auf einen Schlag die „mühevolle Arbeit“ der anderen 500 „Ignorierer“ zunichte, die bisher erfolgreich am Ignorier-Diplom gearbeitet hatten.
Ausgerechnet dann fallen solche Sätze (wie z. B.: „Warum peilt denn da keiner?“), wenn man mit dem Doppler-Peiler auf Feindfahrt ist und absolute Funkstille halten muß! Wie oft habe ich das erleben dürfen? Wenn ich darauf eine Antwort haben will, dann sollte ich zukünftig eine Strichliste führen, so wie dieser Zeitgenosse hier:
© Agiro-Verlag
Da werden den Störern schreckliche Strafen angedroht, wie z. B. eine kostenpflichtige Unterlassungserklärung. Das Problem dabei ist, an welche Adresse soll der Anwalt diese bitteschön schicken?
Wie auch immer, vermutlich kennen die Störer diese Homepage nicht, sonst wüßten sie, wie gut die Funkpeilerei funktioniert?
Frage: Warum machen Bankräuber einen Bruch, wo doch hohe Haftstrafen drohen?
Antwort: Weil es in der Psychologie des Menschen liegt, daß man glaubt, nicht erwischt zu werden. Schließlich ist man weitaus schlauer und vorsichtiger, als die im Knast sitzenden Vorgänger.
Jedes Signal ist peilbar, sei es noch so schwach oder noch so kurz...!
Genaugenommen ist es nur eine Frage des „Nerv-Pegels“, der überwunden werden muß, um die rote Line zu überschreiten! Und, es ist nur eine Frage des Aufwands, den Fuchsjäger bereit sind zu treiben, siehe Fußzeile.
Wer unbedingt einen „Hausbesuch der besonderen Art“ haben möchte, der muß einfach mehr Leistung machen und noch heftiger stören. Dann kommt der Onkel Doktor vorbei und verpaßt dem Probanden einen deftigen Einlauf!
73 de DF9IE
Roland
P. S.:
Mir kommt es manches Mal so vor, als ob die Störerei ein stiller Hilferuf ist, dessen Ursache z. B. in Vereinsamung oder Alkoholmißbrauch liegt?
Eines ist klar, nämlich daß die Störer heftige Probleme mit sich und ihrer Umwelt haben!